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Buchtipps - Belletristik

Pia Jendert empfiehlt:

Freytag, Anne - Lügen, die wir uns erzählen

Helene, erfolgreiche Autorin, und ihr Mann Georg, Anwalt, leben mit ihren beiden Teenie-Kindern in München und scheinen für Außenstehende das perfekte Paar zu sein. Aber sie haben sich auseinander gelebt und eigentlich hätte Helene Georg wegen Alex, ihrer großen Liebe aus Studentenzeit, längst verlassen wollen – eigentlich. Nun aber hat Georg sie wegen einer Jüngeren verlassen. Helene kämpft mit ihren widersprüchlichen Gefühlen. Auf einmal muss sie ihr bisheriges Leben und ihre Entscheidungen überdenken, ihre Rolle als Frau und Mutter, und sie wagt einen Neuanfang.

24.00 €

Pia Jendert empfiehlt:

Teige, Trude - Und Großvater atmete mit den Wellen

Sehr berührend wird das Schicksal der beiden norwegischen Brüder Sverre und Konrad erzählt, die 1943 im indischen Ozean von einem japanischen U-Boot angegriffen werden. Sverre kommt mit den anderen Offizieren in japanische Kriegsgefangenschaft. Konrad gelingt es sich auf einem Rettungsboot zu verstecken und strandet nach 19 Tagen auf Java. Während seines Krankenhausaufenthaltes verliebt er sich in Ingrid, die seit ihrer Kindheit auf der Insel lebt. Als die Japaner Java besetzen, kommen die beiden in getrennte Internierungslager.

24.00 €

Hannah Vogt empfiehlt:

Ahern, Cecelia - Alle Farben meines Lebens

Mit 8 sieht Alice die Farben zum ersten Mal. Ein tiefes Blau breitet sich von ihrer Mutter aus und versucht jeden zu infizieren. Nach dem ersten Schock lernt sie, dass sie die Gefühle der Menschen in Farben sehen kann. Nach einer schwierigen Kindheit mit einer psychisch labilen Mutter, die kein Verständnis für die Gabe ihrer Tochter hat, findet Alice sich nur schwer im Leben zurecht und braucht ihre Zeit, bis sie sich endlich abnabeln kann und ihr Leben selbst aktiv gestaltet. Ahern verschmilzt das fantastische Element von Alice’ Gabe sehr gut mit ihren sehr realen Lebensumständen.

22.00 €

Manuela Burkard empfiehlt:

Palfrader, Robert - Ein paar Leben später

Robert Palfrader erzählt in diesem Roman seine – nicht immer ganz wahre – Familiengeschichte, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts im ladinischen Teil Südtirols ihren Anfang nimmt. Es beginnt mit den Urgroßeltern: Die eine Urgroßmutter gottesfürchtig und schicksalsergeben, die andere eine erfolgreiche und patente Hundezüchterin, der eine Urgroßvater geschäftstüchtig und wichtigtuerisch, der andere ein gezähmter Draufgänger. Die Großmutter eine Küchenhilfe mit Freiheitsdrang, der Großvater von zarter Statur, aber mutig genug, sein Glück in Argentinien zu suchen.

22.00 €

Chantal Pfeiffer empfiehlt:

Oliver, Diane - Nachbarn

Kurzgeschichtensammlung, in der Aktivismus und Poesie aufeinandertreffen. Eindrucksvolle Einblicke in den amerikanischen Alltag der 1960er. Vor allem die erste Geschichte hat mich sehr beeindruckt. Ein Junge soll zur Schule, nur hat man Angst um ihn, oder andere vor ihm, somit soll er von mehreren Polizisten begleitet werden. Man stellt sich die Frage, was soll dieser kleine Junge getan haben um solch ein Aufgebot zu veranlassen. Die Frage bleibt im Buch offen, doch gibt es auf Verlagsseite einen Hinweis auf eine wahre Geschichte...

24.00 €

Simone Brandenstein empfiehlt:

Patchett, Ann - Der Sommer zu Hause

Die drei erwachsenen Töchter von Lara können nicht fassen, daß ihre Mutter als junge Frau Schauspielerin war und sogar eine Liebesgeschichte mit einem inzwischen berühmten Kollegen hatte. Und wie konnte sie dieses Leben nur gegen ihr heutiges auf der familieneigenen Kirschfarm in Michigan eintauschen? Bei der gemeinsamen Ernte erzählt Lara jetzt ihre Version der Geschichte und einiges ist anders als die Töchter glauben. Sehr lebensnah, mit viel Wärme und Weisheit erzählt Ann Patchett, auf was es im Leben wirklich ankommt. Wunderschön!

26.00 €

Pia Jendert empfiehlt:

Capus, Alex - Das kleine Haus am Sonnenhang

Alex Capus gibt uns als Leser in kurzweiligen Geschichten einen sehr persönlichen Einblick in sein Leben als Autor. Wie er in den 90er Jahren dieses baufällige Häuschen im Piemont erwarb und Stück für Stück selbst renovierte. Oder wie er an kühlen Herbsttagen auf einer Schreibmaschine seinen Roman tippte, nachdem die vielen Sommergäste und seine Frau abgereist waren. Capus beschreibt auch auf humorvolle Art die italienische Dorfgemeinschaft und das Miteinander im damaligen Alltag. Ein nostalgischer Blick auf die Zeit ohne Internet und Smartphone.

22.00 €

Simone Eisenmann empfiehlt:

Kürthy, Ildikó von - Eine halbe Ewigkeit

Ildikó von Kürthy knüpft in „Eine halbe Ewigkeit“ an den Roman „Mondscheintarif“ an und wir erfahren, wie es unserer Protagonistin Cora Hübsch in all den Jahren ergangen ist. Ein Viertel Jahrhundert später, mit drei Kindern, einem Ehemann und um viele Erfahrungen reicher, treffen wir sie in ihren Fünfzigern wieder. Die Kinder sind flügge geworden und Cora steht kurz vor einer kleinen Midlifecrisis. Durch einen Zufall werden ihr gleich eine Menge neuer und wertvoller Bekanntschaften beschert.

23.00 €

Simone Eisenmann empfiehlt:

Kingsolver, Barbara - Demon Copperhead

Einige Menschen scheinen von Geburt an ein schweres Los gezogen zu haben. Ein Junge namens Damon Fields, von allen nur Demon Copperhead genannt, ist einer von ihnen. Er selbst tritt hier als Ich-Erzähler auf und berichtet uns seine tragische Lebensgeschichte. Geprägt von seiner Drogenabhängigen Mutter, Gewalt, Tod und jeglicher Art von Vernachlässigung und Misshandlung, kämpft er sich durch das Leben. Entbehrungen aller Art, trotz Aufenthalten in verschiedenen Pflegefamilien die sich kümmern sollten, führen dazu, dass er einen Hunger entwickelt, der durch nichts zu stillen ist.

26.00 €

Manuela Burkard empfiehlt:

Mason, Daniel - Oben in den Wäldern

Ein Haus in den Wälder Massachusetts spielt die Hauptrolle in Daniel Masons neuem Roman. Über die Jahrhunderte wird es von unterschiedlichen Menschen bewohnt; alle hinterlassen ihre Spuren: Das Liebespaar auf der Flucht, die Erbauer des Hauses, der Soldat, der nicht mehr kämpfen will und der rauen Natur eine Apfelbaumplantage abringt, oder der Journalist, der auf ein altes Massengrab stößt. Dieser Roman über die ewige Frage, was von uns bleibt, ist eine literarische Wundertüte, kreativ, vielschichtig und nie langweilig. Unbedingt lesen!

26.00 €